Bericht zum Intergremientreffen von DGVT und DGVT-Berufsverband am 1.12.2018 in Frankfurt
Beim Intergremientreffen 2018 des DGVT-Verbunds und des DGVT-Berufsverbands (DGVT-BV) wurden aktuelle Themen und über den Tag hinausweisende Fragestellungen und Perspektiven der Verbandsarbeit erörtert. Auf Einladung des DGVT-Vorstands waren Vertreter*innen der DGVT- und DGVT-BV-Gremien, der DGVT-Fort- und Weiterbildung, des Verlags und der AusbildungsAkademie am 1. Dezember in Frankfurt zusammengekommen. Ein Schwerpunkt beim Treffen in Frankfurt waren die Berichte der Kommissionen und zahlreichen Fachgruppen von DGVT und DGVT-Berufsverband, die wir nachfolgend abdrucken:
GESCHÄFTSFÜHRENDER VORSTAND
Oliver Kunz, Judith Schild und Wolfgang Schreck
2018 gab es einen Wechsel imVorstand. Rudi Merod schied aus, für ihn wurde Oliver Kunz neu gewählt. Der DGVT-Kongress, der zugleich die Jubiläumsveranstaltung zum 50-jährigen Bestehen der DGVT war, fand großen Anklang. Es gab aber auch kritische Töne, die in dem Papier „Ein kritischer Rückblick zu 50 Jahren DGVT“ von Bernd Röhrle u. a. formuliert wurden (abgedruckt in VPP 4/18). Das Papier wird kritisch diskutiert und wurde auch zum Anlass genommen, bestimmte Positionen der DGVT neuerlich zu reflektieren.
Ein wichtiges Ergebnis des Treffens mit den DGVT-Kammerdelegierten nach dem DPT in Berlin im November 2018 war die Vereinbarung, gemeinsam Vernetzungsstrukturen zu erarbeiten, die es den neuen Kammerdelegierten ermöglichen, voneinander zu profitieren und Essentials als Markenkern für die Kammerwahlen abzustimmen.
Im August 2018 hat sich eine neue Fachgruppe zum Thema E-Health im DGVT-BV gegründet. Sie hat seither zwei Videokonferenzen durchgeführt. Diskutiert wurden Chancen und Risiken von E-Health-Angebote in Therapie, Beratung und Prävention, aber auch die berufsrechtlichen Konsequenzen bei Nutzung und Aufbau dieser Angebote.
Die DGVT unterstützt und fördert das Projekt PSY-CARE, das Eva-Marie Kessler aus Berlin, FG Ältere Menschen, ins Leben gerufen hat. Hier geht es um die Förderung der psychotherapeutischen Versorgung älterer pflegebedürftiger Menschen mit Depressionen. Das Projekt wird vom Innovationsfonds des G-BA gefördert.
Im Rahmen der vereinsinternen Strukturdebatte wurde eine Steuerungsgruppe eingesetzt, die sich in drei Untergruppen aufgeteilt und unterschiedlich schnell umsetzbare Lösungen erarbeitet hat. Die „schnelle Truppe“ hat vor allen Dingen Aspekte zur besseren Vernetzung (wie Verteilerliste Intergremientreffen, interner Bereich für die Gremien, Starterpakete, Reisekostenabrechnungen etc.) umgesetzt, während die „minimalinvasive Gruppe“ sich vorwiegend um die Stärkung des Gesamtvorstandes bemüht hat. Die dritte Gruppe, die „Visionäre“, hat u.a. das Dialogforum zu den Auswirkungen der Ausbildungsreform auf die DGVT und den DGVT-BV initiiert.
Austausch und Vernetzung sind für die Psychotherapeut*innen in Ausbildung (PiAs) besonders wichtig. Bei einem Treffen mit dem Vorstand haben die Vertreter*innen der PiA-AG deutlich gemacht, wie wichtig ihre Verankerung im Verein und in den ABZ ist. Sie wünschen sich, dass die Treffen mit den Ausbildungszentrumsleiter*innen fortgeführt werden und hoffen, dass zukünftig noch mehr Ausbildungszentrumsleiter*innen an diesen Treffen teilnehmen. Bei einem dritten PiA-AG-Treffen im Jahr könnten sie die Geschäftsstelle besuchen und sich intensiver einarbeiten. Der Wunsch der PiAs, die PiA-AG um Neuapprobierte zu erweitern, wird von Vorstand und Geschäftsstelle positiv aufgenommen.
Zum Abschluss seines Berichtes ging der Vorstand noch auf zwei Themen aus dem Berufsverband ein. Zum einen auf das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG), zum anderen auf das Projekt Kassenwatch. Mit dem TSVG sind verschiedene Eingriffe in die Selbstverwaltung vorgesehen (Erhöhung der Mindestsprechstunde; Stärkung der psychiatrischen gegenüber der psychotherapeutischen Versorgung mit einer sog. „gestuften und gesteuerten Versorgung“). Die im Gesetzentwurf vorgeschlagene Ergänzung von § 92 Abs. 6a SGB V in den Richtlinienregelungen für eine gestufte und gesteuerte Versorgung für die psychotherapeutische Behandlung gefährdet das Erstzugangsrecht der Patient*innen zum Psychotherapeuten. Der DGVT-BV hat sich an die Politik gewandt und sich aktiv gegen den Plan der Bundesregierung engagiert. Zusätzlich haben drei Verbände eine Protestaktion mit einer Petition auf den Weg gebracht. In der Zwischenzeit haben sich 25 GK II-Verbände angeschlossen, um gemeinsam das Quorum von 50.000 Unterschriften zu erreichen, damit eine öffentliche Beratung im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages stattfindet. Die DGVT wirbt bei ihren Mitgliedern dafür, diese Petition zu unterschreiben.
Die Einrichtung der Terminservicestellen nehmen die Krankenkassen zum Anlass, die Kostenerstattung weiter auszuhebeln. Ein Mitglied der DGVT, Felicitas Bergmann, hat deshalb das Projekt Kassenwatch initiiert, ein interaktives Meldesystem zu Schwierigkeiten in der Kostenerstattung. Die Programmierung hierzu war sehr aufwändig, deshalb hat sich der Start über den ursprünglich vorgesehenen Zeitraum hinaus verzögert.
Der Vorstand ist als Arbeitgeber immer auch damit beschäftigt, die Arbeitsfähigkeit der Geschäftsstelle zu erhalten und zu stärken. Um den gestiegenen Mitgliederzahlen und dem Arbeitsaufwand Rechnung zu tragen, hat der Vorstand vor einiger Zeit eine Fachbereichsleitung für den Berufsverband ausgeschrieben, leider bisher ohne Erfolg. Des Weiteren befindet sich der Vorstand gerade mit den Geschäftsführer*innen in der Findungsphase für den Aufbau der Geschäftsstelle nach dem Ausscheiden von Waltraud Deubert. Er bittet die Gremien, sich ebenfalls nach geeigneten Bewerber*innen umzuhören bzw. potentielle Kandidat*innen zu empfehlen, da solche Verbandsstellen nicht einfach zu besetzen sind.
In Bezug auf verbandsinterne Kommunikation und Diskussionen ist festzustellen, dass man innerhalb der DGVT weiterhin mit unterschiedlichen Positionen und Vorstellungen umzugehen hat. Deshalb ist der Vorstand weiter bemüht, durch vielfältige Gesprächsformate die Kommunikation mit den verschiedenen Gremien zu fördern.
Die Kritik, dass der DGVT-Berufsverband auf berufspolitische Herausforderungen häufig später reagiert als andere Verbände, sieht auch der Vorstand als Problem. Man ist deshalb bemüht, sich gemeinsam mit anderen Verbänden zu positionieren, um geeint als Psychotherapievertretung nach außen aufzutreten. Dies ist bisher leider nicht gelungen, die Bemühungen werden jedoch fortgesetzt. Letztlich habe man sich auch wegen dieses Problems dazu entschlossen, den Berufsverband personell zu stärken.
AUS- und WEITERBILDUNGSKOMMISSION (AWK)
Nina Engstermann, Eva-Maria Greiner, Anke Heier (erw. Vorstand), Gerhard Per
Kristin Pfeifer, Daniel Surall
Die AWK bedankt sich bei Peggy Schiemenz, die derzeit in Elternzeit ist, und bei Milana Kirsch, die die Kommission betreut. Zusätzlich zu den gewählten Mitgliedern der AWK gab es mit Tobias Büttner ein kooptiertes Mitglied, der sich auf der MV 2019 zur Wahl stellen wird. Die AWK hat 2018 drei Tagungen durchgeführt (Sommerakademie in Warnemünde an der Ostsee, die State of the Art-Tagung im September in Potsdam zu aktuellen Ansätzen der Traumatherapie und die DGVT-Praxistage der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie mit der Fachgruppe Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und dem KJP-Institut in Münster im November). Außerdem haben 2018 wieder etliche Seminarreihen und Themenseminare sowie zwei interaktive Fortbildungen stattgefunden. Ausgebaut werden sollen noch die Fortbildungen für den Berufsverband, daran arbeitet die AWK derzeit intensiv.
Qualitätssicherungskommission (QSK)
Anja Dresenkamp (erw. Vorstand), Markus Hertle, Sonja Stolp, Philipp Victor
2018 haben verschiedene Treffen und Telefonkonferenzen stattgefunden. Die QSK hat sehr erfolgreich ein Symposium im Rahmen des DGVT-Kongresses 2018 durchgeführt. Auf der Grundlage von Ergebnissen der Evaluation von Ausbildungstherapien wurden lizenzfreie Testverfahren vorgestellt, die in der Praxis für Erwachsene sowie für Kinder und Jugendliche eingesetzt werden können. Das Material dazu wurde aufbereitet und im internen Bereich des DGVT-Berufsverbandes veröffentlicht. Außerdem hat die QSK wieder eine Supervisor*innen-Fortbildung am Kongress angeboten, die aufgrund der großen Nachfrage zweigeteilt werden musste. Ein Workshop wurde von Tobias Brandl, der andere von Martina Minkner durchgeführt. Ein weiteres Thema war das Gutachtersystem für die Fallberichte im Rahmen der DGVT-Ausbildung. Das Ziel, die Begutachtungen qualitativ zu verbessern, konnte größtenteils erreicht werden. Ein Treffen hat auch mit Mechthild Greive vom Forum Beratung zum Thema Qualitätsstandard in der Beratung stattgefunden. Geplant ist ein Workshop mit der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen in Dortmund zum Thema Anforderungen und Qualitätsmanagement in Praxen. Außerdem wird überlegt, am Weltkongress etwas anzubieten. Mit der E-Health-Gruppe sollen Qualitätsstandards abgesprochen werden.
REDAKTIONSKOMMISSION (RDK)
Thomas Heidenreich, Hans-Peter Michels (erw. Vorstand), Thorsten Padberg, Peter Petereit, Andrea Sacher, Ursel Sickendiek
Die RDK hat in Zusammenarbeit mit dem Verlag 2018 vier Ausgaben der VPP herausgegeben (in Gold, dem 50-jährigen Jubiläum entsprechend). Auf dem Kongress wurden wieder vielfältige Kontakte für neue Bücher geknüpft, die im DGVT-Verlag erscheinen werden.
LÄNDERRAT
Monika Basqué, Andrea Benecke, Andreas Böse, Jürgen Friedrich, Renate Hannak-Zeltner, Karl-Wilhelm Höffler, Alexandra Klich (erw. Vorstand), Janine Manthey, Anselm Mugele, Mike Mösko, Wolfgang Schreck, Karolin Stengel, Claudia Tiefert, Heiner Vogel, Constanze Wenzel
Alexandra Klich, Sprecherin im Länderrat, berichtete, dass im Länderrat ein allmählicher Generationswechsel stattfindet und man sich freue, neue Kolleg*innen einzuführen. Im Rahmen des Kongresses hat der Länderrat ein Symposium zu „Ein Jahr nach der Reform der Psychotherapierichtlinie“ ausgerichtet und sich auch immer mit den zentralen Themen wie der Ausbildungsreform und der Bedarfsplanung beschäftigt. In den Länderkonferenzen ging es meist um Kammer- oder KV-Themen. Auf der Länderratssitzung in Leipzig wurde beschlossen, dass alle Landessprecher*innen zu einer Klausurtagung eingeladen werden, um sich einmal ausschließlich mit Themen der Landessprecher*innen zu beschäftigen, wie zum Beispiel: Was bedeutet es, Landessprecher*in zu sein? Wie funktioniert der Aufbau einer Landesgruppe?
Bei der Länderratssitzung war auch der „Umgang mit rechtsradikalen Klient*innen“ Thema. Es wurde die Bitte an die DGVT herangetragen, eine Richtlinie/Handreichung für die Praxen zu erarbeiten zum Umgang mit Rechtsradikalismus. Das Schwerpunktthema „Psychosoziale Gesundheit – Versorgung“, das sich der Länderrat eigentlich Anfang des Jahres 2018 vorgenommen hatte, konnte aus Kapazitätsgründen nicht bearbeitet werden.
ETHIKBEIRAT
Johannes Broil, Silvia Höppner, Georg Zilly
Johannes Broil war beim Intergremientreffen krankheitsbedingt verhindert. Die Teilnehmenden wünschten ihm für seine Gesundheit alles Gute.
Silvia Höppner wurde bei der MV 2018 in den Ethikbeirat gewählt. Der Ethikbeirat hat im Rahmen des DGVT-Kongresses ein Symposium „50 Jahre DGVT: 50 Jahre gesundheitspolitisches Engagement für eine bessere und gemeindenahe Versorgung“ ausgerichtet. Im Anschluss daran entstand das Papier „50 Jahre DGVT – ein kritischer Rückblick“, das auch im Ethikbeirat Anlass zur Diskussion gab.
Der Ethikbeirat vertritt die DGVT weiterhin auf dem Verbändetreffen gegen sexuellen Missbrauch in Psychotherapie und Beratung und hat sich aktiv in der Steuerungskommission der Strukturdebatte eingebracht. Weitere Themen, die der Ethikbeirat diskutiert hat, waren Radikalisierung, Zwangsbehandlung in der Psychiatrie und Big Data.
Forum Beratung
Frank Engel, Mechthild Greive, Annett Kupfer, Kathy Küchenmeister, Frank Nestmann, Ursel Sickendiek, Irmgard Vogt
Auch das Forum Beratung war mit mehreren Symposien, zum Beispiel zu „Zwang und psychosoziale Praxis“ oder „Zeit und Beratung“, sehr aktiv auf dem DGVT-Kongress. Mitglieder des Forums beteiligen sich an verschiedenen Meetings und Arbeitsgruppen in der Deutschen Gesellschaft für Beratung und im Nationalen Forum für Beratung. Bei den Treffen des Forums ging es u. a. um die Risiken der Digitalisierung und um Beratung in offenen Settings. Im November hatte das Gremium eine Fachreferentin der Evangelischen Konferenz für Familien- und Lebensberatung zu Gast, mit der die Zusammenarbeit weiter fortgesetzt werden soll. Zurzeit arbeitet das Forum Beratung an einem Weiterbildungskonzept „Allgemeine Beratung“. Diskutiert wurde auch eine Beteiligung des Forums Beratung am Weltkongress. Die Bemühungen sind allerdings bisher an den hohen Kosten für die Referent*innen gescheitert.
Fachgruppe Frauen in der psychosozialen Versorgung (FG Frauen)
Ute Sonntag, Christine Wicke-Blume und Irmgard Vogt sind drei Frauen, die schon sehr lange in der Fachgruppe mitarbeiten. Beim DGVT-Kongress 2018 konnten bei dem von der FG Frauen initiierten Ladys-Lunch, der sehr gut besucht war, drei weitere Frauen zur Mitarbeit gewonnen werden. Die Mitarbeit gestaltet sich allerdings nach wie vor etwas zögerlich. Ute Sonntag ruft die anderen Fachgruppen dazu auf, zu prüfen, inwieweit es Schnittmengen mit der FG Frauen gibt und wie weit eine Zusammenarbeit möglich ist. Neben dem Ladys-Lunch gab es auf dem Kongress ein Symposium mit dem Titel „Geschlechtssensible Arbeit in Therapie und Beratung, Supervision und Coaching“, das ebenfalls gut angenommen wurde. Wichtig ist der FG Frauen, dass Gendersensibilität in den Verband hineingetragen und als Qualitätsstandard implementiert wird. Im September 2018 fand ein Treffen der FG Frauen in Hannover statt, an dem sieben Frauen teilnahmen. Hierbei stellte Mechthild Greive ein betriebliches Mentoring für qualifizierte geflüchtete Frauen vor. Weitere Themen waren die Quotierung in der DGVT – Forderung nach gleichberechtigter Teilhabe – und das Papier von Röhrle u. a. Die FG Frauen arbeitet außerdem im Nationalen Netzwerk „Frauen und Gesundheit“ mit, das ebenfalls von Ute Sonntag organisiert wird. Ein nächstes Treffen der FG Frauen ist für März 2019 geplant.
Fachgruppe Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (FG KiJu)
Karolin Stengel, Sebastian Wurm (FG-Sprecher*innen)
Die Aktiven der Fachgruppe trafen sich im Januar in Hannover. Die Tagung diente vor allen Dingen dem Austausch über die Aktivitäten der weiteren Arbeit in den Unterarbeitsgruppen (AG Jugendhilfe und AG Fort- und Weiterbildung) der Fachgruppe. Milana Kirsch aus der Geschäftsstelle betreut in der Zwischenzeit die Fachgruppe KiJu. Die AG Jugendhilfe hofft, dass die Jugendhilfe im Zusammenhang mit der künftigen Ausbildung eine wichtigere Rolle spielen wird. Die Fachgruppe war aktiv beim Kongress 2018 und wie immer auch bei den Praxistagen, die 2018 in Münster stattfanden. Die Praxistage 2019 werden vom 9.-10.11.2019 in Konstanz abgehalten. Engagiert ist die Fachgruppe außerdem beim Zentralen ADHS-Netzwerk. Diskutiert wurde in der Fachgruppe, inwieweit es zur Stärkung der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen beitragen würde, die FG KiJu als Satzungskommission der DGVT zu verankern. Die FG ist seit Anfang des Jahres auch auf drei sozialen Netzwerken (Facebook, Instagram, Twitter) vertreten. Das Angebot wurde sehr gut angenommen und hat zu einer deutlichen Verbesserung der Vernetzung beigetragen. Mitglieder der FG KiJu sind auch in den Kammern aktiv. Sie wollen sich auch beim Weltkongress mit Beiträgen engagieren.
PiA-AG
Eline Rimane, Benjamin Seifert und Lina Koch (AG-Sprecher*innen)
Die PiA-AG gibt es bereits seit zehn Jahren. In diesem Jahr haben die PiAs ihre Strukturen leicht verändert. Es gibt jetzt drei Sprecher*innen, eine Aktivgruppe mit einer entsprechenden Mailingliste und zusätzlich die allgemeine PiA-Mailingliste, auf der sich alle PiAs eintragen lassen können. Zu der Veränderung hat vor allen Dingen geführt, dass sich beim Kongress 2018 sehr viele PiAs engagieren wollten, so dass man es sinnvoll fand, eine Aufteilung vorzunehmen. Bei ihrem Treffen in Bielefeld im November 2018 haben die PiAs beschlossen, dass sie zukünftig auch Jungapprobierte mit aufnehmen wollen, um mehr Kontinuität zu gewährleisten. Inhaltlich haben sie sich sehr stark mit der Nachwuchsförderung beschäftigt, mit der Verbesserung in der Ausbildung, mit dem Papier von Röhrle u. a. und mit der Auswertung der Befragung zum PiA-Preis, um den Ausbildungszentren eine differenziertere Rückmeldung geben zu können. 2019 möchten sie gerne ein zusätzliches PiA-Treffen, möglichst in der Geschäftsstelle in Tübingen machen, um noch mehr über die Verbandsstrukturen zu erfahren. Sie beteiligen sich am PiA-Politiktreffen und nehmen auch immer wieder an den Deutschen Psychotherapeutentagen teil.
Wichtig ist für die PiAs bei der Diskussion der Ausbildungsreform auch eine Sofortlösung für die PiAs, die sich zurzeit bereits in Ausbildung befinden.
Fachgruppe Verhaltenstherapeutische Versorgung in der Somatischen Medizin
Thorsten Kreikenbohm (FG-Sprecher)
Das 2018 am DGVT-Kongress durchgeführte Symposium zu „Psychosomatik – sind wir bereit für Veränderungen?“ war mit Expertise aus verschiedenen Versorgungsbereichen der somatischen Medizin besetzt und mit 148 Teilnehmer*innen ein voller Erfolg. Die Präsentationen dazu sind auch auf der Homepage unter „Rückblick Kongress“ zu finden. Wie an der aktuell veränderten Musterweiterbildungsordnung zu sehen ist, ist der Versorgungsbereich der somatischen Medizin für die Disziplin der Psychotherapeut*innen zukunftsträchtig. Aus Sicht der Fachgruppe bedarf es weiterhin der Entwicklung spezifischer Fort- und Weiterbildungscurricula, um den Anforderungen der Patient*innen und der Primärbehandler*innen in der Somatik gerecht zu werden. Dass diese Sichtweise, vor allem in Hinblick auf Weiterbildungen, innerhalb der DGVT kritisch gesehen und teilweise auch ganz abgelehnt wird, hat sich bei der Podiumsdiskussion der Ausbildungskandidat*innen während des Kongresses, an der auch Mitglieder der Fachgruppe teilgenommen haben, deutlich gezeigt. Für die DGVT-Workshoptagung 2020 will die Fachgruppe eventuell Workshops zu praxisrelevanten Themen der Versorgungsbereiche in der Somatik anbieten. Wichtig ist auch die aktive Teilnahme der DGVT an der (somatischen) Leitlinienentwicklung.
Fachgruppe Angestellte
Heiner Vogel (FG-Sprecher)
Am 14. Oktober 2018 wurde auf Anregung von Heiner Vogel, Sprecher der Angestelltenfachgruppe des DGVT-Berufsverbandes, mit Unterstützung des Vorstandes des DGVT-BV die Bundesvereinigung Angestellter Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten gegründet. Anlass der Gründung war die aus ihrer Sicht nicht ausreichend berücksichtigte Position der Angestellten insbesondere im Zusammenhang mit der Diskussion der Ausbildungsreform. Viele waren der Ansicht, dass ihre Interessen in den Kammern bzw. den Delegiertenversammlungen und Vorständen ein Schattendasein führen. Die Psychopharmakaverordnung in Kliniken zum Beispiel wurde ihrer Meinung nach nur aus Sicht der Niedergelassenen diskutiert und nicht aus Sicht der Angestellten. Sinnvoll erschien es deshalb, einen regelmäßigen Austausch über die Themen und die Interessen der in Institutionen beschäftigten Kolleg*innen zu schaffen. Bisher sind sechs Verbände dabei, weitere vier Verbände haben Interesse angekündigt. Ein zweites Treffen der neu gegründeten Bundesvereinigung findet am 13. Januar 2019 in Frankfurt statt. Die Gründung dieses Angestelltenforums können wir beim Deutschen Psychotherapeutentag und im GK II einbringen.
Fachgruppe Niedergelassene
Jürgen Friedrich (FG-Sprecher)
Die Niedergelassenen haben auch wie die KJPler*innen verschiedene Mailinglisten, u. a. auch eine Mailingliste der Aktiven. Die Niedergelassenen-Mailingliste ist die größte Mailingliste im DGVT-Berufsverband. Auf ihr geht es sehr häufig um berufsrechtliche Fragen, die meist von den Juristinnen der Bundesgeschäftsstelle beantwortet werden. Einen weiteren Bereich des Mitglieder-Services durch die Bundesgeschäftsstelle stellen die quartalsmäßigen Textvorlagen für die Honorarwidersprüche dar, die gemeinsam mit den KV-Aktiven im jeweiligen Bundesland erstellt werden. Im politischen Bereich tauscht man sich immer wieder über neue Gesetze aus und versucht, entsprechend Stellung zu nehmen. Gelegentlich, meist beim Kongress, gibt es auch ein reales Treffen der aktiven Mitglieder der Fachgruppe Niedergelassene. Bei der nächsten Mitgliederversammlung wird Jürgen Friedrich als aktiver Sprecher nicht mehr zur Verfügung stehen. Jürgen Friedrich erhält viel Dank für sein Engagement.
Fachgruppe E-Health
Arnd Jäger berichtet von der in diesem Jahr neu gegründeten Fachgruppe. Das Gründungstreffen fand in Dortmund statt, zwei Videokonferenzen wurden durchgeführt. Themen sind Digitalisierung, Telematik und Datenschutz. Arnd Jäger ist selbst kein Therapeut, sondern kommt aus dem BWL-Bereich. Er hat in Zusammenarbeit mit der Deutschen Rentenversicherung Reha-Nachsorge (IRENA) eine Online-Gruppentherapie-Plattform für die Praxis entwickelt. Außerdem ist er an einem Projekt mit der LWL-Klinik Bochum (Patient*innen aus Akutklinik ambulant auffangen ohne Therapeutenwechsel) beteiligt. E-Mental-Health ist im Ausland teils viel weiter entwickelt, insbesondere in England (Blended Therapy, Blended Intervention). Jürgen Friedrich schlägt vor, eine Veranstaltung für den Kreis der Aktiven vorzubereiten, um sich mit den modernen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Man sollte hier unbedingt wachsam bleiben. Es gibt zwar Datenschutzkonzepte, aber noch keine einheitlichen Qualitätsstandards für Apps. Es wird auch vorgeschlagen, ein Pilotprojekt zu begleiten.
AusbildungsAkademie
Günter Ruggaber, Geschäftsführer der AusbildungsAkademie, entschuldigt die beiden Sprecher*innen Sandra Münstermann und Alfred Luttermann, die am Intergremientreffen leider nicht teilnehmen können. Beide wurden auf der letzten Akademieversammlung für weitere zwei Jahre gewählt. Sandra Münstermann ist dabei eher für die „Innenpolitik“ und den erweiterten Vorstand zuständig, Alfred Luttermann eher für die „Außenpolitik“ (Vertretung bei der BAG[kb1] usw.). Große Themen im zurückliegenden Jahr waren für die Ausbildungszentren der Datenschutz und die anstehende Ausbildungsreform einschließlich der Frage, welche Veränderungen nach einer Reform auf die Ausbildungszentren und damit auch auf die geschätzt mehr als 150 Angestellten in den regionalen Ausbildungszentren zukommen werden. Diese Unsicherheit betrifft auch die Mitarbeiter*innen der Zentrale in Tübingen. Zu den veränderten Rahmenbedingungen kommt noch ein Generationenwechsel in den Leitungen der Ausbildungszentren. Die Akademie hat im Einverständnis mit den ABZ-Leitungen entschieden, dass man im aktuellen Betrieb keinen Expansionskurs fährt, sondern auf stabile Verhältnisse setzt.
Auch darüber hinaus war die Arbeit der Akademie inhaltlich vielseitig: genannt seien das neue Lehrbuch, die DVD-Reihe im PP-Bereich und die jetzt startende DVD-Reihe im KiJu-Bereich. Hinzu kommen Projekte in den Ausbildungszentren wie ein Projekt mit Geflüchteten im ABZ Konstanz in Verbindung mit der Uni Konstanz, Veröffentlichungen der Ambulanz-Evaluationsdaten sowie gemeinsame Sitzungen mit den PiA-Vertretungen vor den ABZ-Leiter*innentreffen. Die Akademie ist weiterhin von Personalveränderungen betroffen: Steffen Fliegel wird sich zurückziehen, auch aus der Programmleitung mit der Uni Bern. Hier gab es bereits eine Veränderung an der Uni Bern mit der Emeritierung von Franz Caspar und dem neuen Lehrstuhlinhaber Thomas Berger. Zudem wird Waltraud als zweite Geschäftsführerin der Akademie ebenfalls Ende 2019 aufhören.
Bezüglich der Ausbildungsreform wartet man auf den Referentenentwurf und wird sich dann gemeinsam mit dem DGVT-Vorstand eine Positionierung überlegen.
Zukunftswerkstatt der Akademie
Lothar Duda berichtet: Die Zukunftswerkstatt der Akademie hat am 24./25.10.2018 mit 18 Teilnehmer*innen stattgefunden. Es war eine sehr gute, konstruktive Atmosphäre. Man hat sich in sechs Arbeitsgruppen aufgeteilt:
- AG „Haltung“ – Was liegt uns besonders am Herzen, was wollen wir vermitteln?
- In der AG „Kernkompetenzen“ ging es um das Know-how. Das Wissen um Indikationen, Änderungskonzepte, Lebenswelten, psychosoziale Institutionen, aber auch um Fingerspitzengefühl und um das Erkennen der eigenen Grenzen.
- AG „Reflexion“: Hier stand die Rückbesinnung auf das Leitbild und die Rolle der DGVT im Mittelpunkt, aber es ging auch um die Teilnehmer*innen, ihre Erwartungshaltung und ihre Eigenverantwortung.
- Am zweiten Tag gab es dann Arbeitsgruppen zu „Gut aufstellen: Innovationen in den ABZ“ und mögliche neue Angebote in den Weiterbildungsinstituten (wie z. B. Ergänzungsqualifikationen, Fortbildungen für verschiedene Berufsgruppen, Gesundheitsförderung, spezialisierte Psychotherapieangebote usw.), aber auch um den Austausch und die Kooperation untereinander.
- AG „Zukunft Akademie“: Hier ging es um die künftige Zusammenarbeit und die verschiedenen Modelle, unter denen eine Zusammenarbeit vorstellbar wäre. Bei diesen Modellen war u. a. das Genossenschaftsmodell ein Favorit, in das auch die PiWs (bisher PiAs) eingebunden werden sollen.
Bei der 6. AG ging es um die Finanzen und die aktuellen Verträge.
Waltraud Deubert
[kb1]Erläutern.
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