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Aktuelles

DGVT und DGVT-BV kritisieren Bundes-Klinik-Atlas: In aktueller Fassung für Patient*innen mit psychischen Erkrankungen nicht brauchbar

14. Juni 2024

Am 17. Mai 2024 hat das Bundesgesundheitsministerium einen Bundes-Klinik-Atlas veröffentlicht, mit dem Krankenhäuser bezüglich ihrer Versorgungsleistungen und -qualität direkt verglichen werden können. Er soll Patient*innen helfen, die für sie beste Klinik zu finden. Zudem richtet er sich auch an Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeut*innen, die eine Einweisung oder Empfehlung vornehmen.

 

Der Versuch mehr Transparenz bezüglich der Krankenhauslandschaft herzustellen, wird von der DGVT und vom DGVT-Berufsverband grundsätzlich begrüßt, jedoch sind die Ergebnisse (Such-Treffer) des Bundes-Klinik-Atlas zur Behandlung von psychischen Erkrankungen in seiner jetzigen Form unvollständig, unverständlich und führen sogar zu fehlerhaften Ergebnissen, wie die Pressemitteilung der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) aufzeigt, der sich DGVT und DGVT-BV vollumfänglich anschließen. Dies kann für Menschen mit psychischen Erkrankungen, die sich aufgrund der Fehlinformationen des Bundes-Klinik-Atlas möglicherweise für eine nicht qualifizierte Klinik entscheiden, gravierende Auswirkungen haben.

Das BMG kommentiert den Bundes-Klinik-Atlas, dass „Hinweise aus der Praxis aufgegriffen werden, die dabei helfen, das lernende System stetig zu optimieren“. Dies weist aus unserer Sicht klar darauf hin, dass der Bundes-Klinik-Atlas unfertig veröffentlicht wurde. Daran ändert auch das kürzlich veröffentlichte Update nichts.

Aus diesem Grund können wir derzeit weder Patient*innen noch Psychotherapeut*innen empfehlen, sich auf die Ergebnisse des Bundes-Klinik-Atlas allein zu verlassen.