Der Bruch der Ampelkoalition und die aktuelle politische Unsicherheit haben die Verabschiedung wichtiger Gesetzesvorhaben im Bereich psychosozialer und psychotherapeutischer Versorgung ins Stocken gebracht. Dadurch drohen zentrale Reformen für psychisch erkrankte Menschen, insbesondere für Kinder, Jugendliche und vulnerable Gruppen, nicht mehr umgesetzt zu werden. Auch die Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung bleibt ungeklärt, was den psychotherapeutischen Nachwuchs gefährdet und die zukünftige psychotherapeutische Versorgungslage weiter zuspitzt. In dieser schwierigen Lage plädieren die DGVT und DGVT-BV dafür, dringend notwendige Maßnahmen weiterhin voranzutreiben und gesetzlich zu verankern, um eine zukunftsfähige Versorgung sicherzustellen.
Am 30. November 2024 fand das jährliche Intergremientreffen der DGVT und des DGVT-BV in Berlin statt. Mitglieder aller Gremien des Verbands kamen zusammen, um zentrale Themen und Perspektiven für die zukünftige Arbeit zu diskutieren. Im Fokus standen die Berichte der Gremien, die auf kreative Weise ihre Arbeit und Schwerpunkte präsentierten. Der Vorstand hob unter anderem die laufende Kampagne „DGVT – alternativlos menschlich“ und die strategische Weiterentwicklung des Verbands hervor.
DGVT und DGVT-BV sind nun Mitzeichner*innen des Aufrufes „Abtreibung legalisieren – jetzt!“. Die Initiative fordert körperliche Selbstbestimmung, setzt sich für die Abschaffung des §218 StGB und die Legalisierung der Abtreibung ein. Die Beratungspflicht soll freiwillig werden und die Kosten dafür vollständig übernommen werden.
Die Bundesregierung hat am 28. November 2024 einen Referentenentwurf für ein Suizidpräventionsgesetz (SuizidPrävG-E) vorgelegt, der nach langer Verzögerung Ende November 2024 an Fachkreise zur Stellungnahme versandt wurde. Ziel des Entwurfs ist es, die Zahl der Suizide und Suizidversuche durch gezielte Maßnahmen in den Bereichen Information, Aufklärung, Forschung und Vernetzung zu reduzieren. Ein zentraler Ansatz ist zudem die Entstigmatisierung psychischer und Suchterkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für suizidale Handlungen bergen.
Der DGVT-Verlag hat seit kurzem eine neue und innovative Website. Nicht nur das klare, moderne und übersichtlichere Design sowie eine intuitive Navigation kommen den Usern zugute. Auch der neue Shop bietet eine schnellere und unkomplizierte Bestellung. Zudem sind die beiden Verbandszeitschriften Verhaltenstherapie & Psychosoziale Praxis (VPP) und Verhaltenstherapie mit Kindern & Jugendlichen (VTKiJu) nun auch digital erhältlich. Der DGVT-Verlag macht damit einen wichtigen Schritt in Sachen Modernisierung und Digitalisierung.
Da X nicht mehr die geeignete Plattform für unsere Kommunikation darstellt, werden wir unsere Aktivitäten auf X ab sofort einstellen. Wir haben uns, gemeinsam mit anderen Psychotherapie-Verbänden, zu diesem Schritt entschieden.
„Die Scham muss die Seite wechseln!“ (Gisèle Pelicot)
Heute, am 25. November, ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen – ein bedeutender Anlass, um auf Missstände aufmerksam zu machen und konkrete Veränderungen einzufordern. Die Zahlen des Bundeskriminalamtes sprechen eine deutliche Sprache: Gewalt gegen Frauen nimmt zu. Eigentlich sollten Frauen in Deutschland längst besser vor Gewalt geschützt sein. Mit der Ratifizierung der Istanbul-Konvention verpflichtete sich Deutschland 2018, klare Maßnahmen zum Schutz von Frauen vor Gewalt umzusetzen. Doch in der Praxis gibt es weiterhin erhebliche Lücken.
Delegierte der Fraktion von DGVT und DGVT-Berufsverband beim Deutschen Psychotherapeutentag (DPT) haben die wichtigen Themen und Diskussionen in nachfolgendem Bericht zusammengefasst.
Die Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) drängt mit Nachdruck auf die Verabschiedung des Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsversorgung in der Kommune (GVSG). Aus diesem Grund formuliert sie ein Positionsschreiben an die politischen Entscheidungsträger*innen.